15. 05. 2018
von Jana Kruse

Hermes warnt vor Verzug bei Industriegebiet

Wildeshausen - „Wir brauchen ein besseres Klima in der Stadt“, forderte der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung (MIT) Wildeshausen, Ingo Hermes, am Freitagabend im Rahmen der Jahreshauptversammlung auf Gut Altona.

Mit der jahrelangen Auseinandersetzung um das Industrie- und Gewerbegebiet Wildeshausen-West sowie der Diskussion um den Erhalt historischer Gebäude in der Innenstadt, nannte Hermes zwei Beispiele.

Er lobte, dass die Mehrheit im Stadtrat weiterhin zu den Industriegebietsplanungen steht – „und damit für die Zukunft der Wildeshauser Wirtschaft“. Allerdings sehe er in letzter Zeit kein Vorankommen. „Vielleicht tun wir der Verwaltung Unrecht, aber wir haben das Gefühl, dass das Projekt nicht mit der notwendigen Initiative angegangen wird“, kritisierte Hermes, der von einem engen Zeitplan sprach.

„Wir riskieren den Weggang wichtiger Unternehmen, die Platz benötigen. Wollen wir sie wegziehen lassen? Und damit auch viele Hundert Arbeitsplätze und Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen?“, mahnte der MIT-Vorsitzende, nun schnell voranzukommen und das Industriegebiet auszuweisen.

Investoren in Entwicklung einbinden

Zur Entwicklung der Kreisstadt und des Projektes „Wildeshausen 2030“ riet Hermes den beteiligten: „Binden Sie potenzielle Investoren und bestehende Grundbesitzer ein. Denn allein durch die Stadtkasse sowie öffentliche Zuschüsse wird sich kein schlüssiges Konzept finanzieren und umsetzen lassen. Sie brauchen Unternehmer, die das Risiko eingehen, in diesem Umfeld zu investieren.“

Dafür, so Hermes sei ein besseres Klima unerlässlich. Man müsse über das eine oder andere Projekt, das als erhaltenswert angesehen werde, besser im Dialog mit einem Investor sprechen, als gleich den Weg über die Presse zu gehen. „Es kommt mir vor, als gehe es weniger um die zu erhaltenden Gebäude als vielmehr um eine mögliche Profilierung der Beteiligten.“

In diesem Zusammenhang appellierte der MIT-Vorsitzende an alle Mitglieder: Investieren Sie in Wildeshausen. Halten wir die Kreisstadt attraktiv. Stellen Sie sich aber auch einem Dialog bei erhaltenswerten Gebäuden. Auf der Herrlichkeit werden bald viele davon frei. Vielleicht lässt sich dort auch etwas in Form einer Genossenschaft machen.“

An Kritiker richtete sich Hermes mit der Aufforderung: „Suchen Sie den Dialog. Reden Sie miteinander, statt übereinander. Das hat nichts mit Vetternwirtschaft und Klüngel zu tun, sondern ist ein konstruktives Miteinander. Es ist in meinen Augen der einzige Weg, bei dem auch eventuell mal ein Kleinod in Wildeshausen gerettet werden kann, auch wenn es nicht hundertprozentig rentabel zu sanieren ist.“

Quelle: Kreiszeitung | Text: dr

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