04. 09. 2013
von Ingo Hermes

Besuch von Astrid Grotelüschen und Karl-Heinz Bley bei der MIT Wildeshausen

MIT Pressemitteilung 04.09.13

Der Landtagsabgeordnete der CDU Karl-Heinz Bley und Astrid Grotelüschen, Kandidatin der CDU für die bevorstehenden Bundestagswahlen machten im Rahmen Ihrer Turnus gemäß stattfindenden Besuche von Wirtschaftsunternehmen einen Abstecher beim Vorstand der MIT Wildeshausen. Ziel des Besuches war es, sich über die Wirtschaftskraft hiesiger mittelständischer Betriebe zu informieren und aktuelle Herausforderungen und Probleme mittelständischer Betriebe zu diskutieren. „Grundsätzlich können wir froh sein, dass wir in Deutschland die geringste Arbeitslosenquote und die höchste Beschäftigungsrate haben, trotz größter Krisen um uns herum“, so Manfred Wulf bei seiner Begrüßung.

Nach einer intensiven Diskussion lobten Grotelüschen und Bley das Engagement Wildeshauser Betriebe. “Gerade der Mittelstand in unserer Region hat zur positiven Entwicklung der Wirtschaftskraft des Landes Niedersachsen in hohem Maße beigetragen“, so Karl-Heinz Bley.

Der Vorstand der MIT nutzten bei dem Gedankenaustausch die Gelegenheit, den Besuchern die großen externen Herausforderungen und Einflüsse der nächsten Jahre auf die wirtschaftliche Entwicklung auch in Wildeshausen aufzuzeigen:

Die derzeitige Entwicklung auf den weltweiten Rohstoffmärkten, die Nachfragesteigerung nach Lebensmitteln durch die weltweite Bevölkerungsexplosion, die Diskussion über Futtermittel, Treibstoffe und Nahrungsmitteln (Food/Feed/Fuel-Diskussion) aber auch die Entwicklung der Biogasanlagen sowie die EEG-Gesetzgebung und deren Einfluss auf die Wettbewerbsposition des Unternehmens im Vergleich zu den Industrien anderer europäischer Staaten wurde erläutert. Hierzu Manfred Wulf: „Es kann nicht sein, dass durch politische Entscheidungen, wie bei der EEG-Umlage, deutsche mittelständische Betriebe, die auf internationalen Märkten aktiv sind und im harten Wettbewerb stehen, massiv in einen Wettbewerbsnachteil geraten. Unternehmen außerhalb Deutschlands, denn gerade dort sind unsere Wettbewerber aktiv, haben diese Mehrkosten in Form eines EEG-Gesetzes nicht“.

Diskutiert wurde weiterhin die stärkere Zentralisierung auf der Industrie- und Abnehmerseite, denn so Manfred Wulf „die Politik auch in Niedersachsen müsse im großen Maße auch weiterhin auf die Erhaltung mittelständischer Strukturen in Niedersachsen hinarbeiten“.

Weitere Kritikpunkte waren die immer wieder in der Diskussion befindliche steigende Abgabenbelastung bei mittelständischen Betrieben, die europäische regionale Subventionierung von Wettbewerbsbetrieben außerhalb Deutschlands sowie die gerade aus Sicht der mittelständischen Wirtschaft immer weitere steigende Administration und Bürokratie gerade hervorgerufen durch die nationalen und europäischen Gesetzgebungen.

Natürlich wurden auch Wildeshauser Themen aus Sicht der mittelständischen Wirtschaft diskutiert;

Wildeshausen als Lebensmittelpunkt, als Gewerbestandort, als Bildungs- und Kulturstandort. Dazu wurde insbesondere diskutiert, wohin Wildeshausen sich Wildeshausen entwickeln wolle, hier auch im Zusammenhang mit einem Leitbild für Gewerbe- und Industrieansiedlungen?
Gewerbegebiete – Welche Gewerbe/Industriegebiete stehen mittelfristig zur Verfügung. Wie soll finanziert werden? Wie sollen Firmen wieder nach Wildeshausen geholt werden (z. B. Förderungsmöglichkeiten wie günstige Grundstücke etc.)
Wohnbebauung – Welche Baugebiete mit welchen Größenordnungen sind vorhanden. Was sind die Ergebnisse aus der Analyse der vorhandenen Grundstücke. Welche stehen zur Verfügung? Wer kann von wem erwerben? Wie hoch ist der Bedarf an Wohneinheiten (Bedarfsanalyse für die unterschiedlichen Typen von kleinen Mietwohnungen bis zu Mehrfamilienhäusern) – attraktive Wohngebiete ein wesentliche Kriterium für die Rekrutierung von Mitarbeitern.
Leerstände Innenstadt: Analyse der bestehenden Kaufkraft für Wildeshausen, wie viel fließt durch mangelnde Attraktivität (fehlender Sortimentsmix) in die Oberzentren? Wie können Gegenmaßnahmen aussehen?
Problem hoher Ausländeranteil, (problematische Werkverträge). Wie kann eine bessere Integration erfolgen und was sind die Alternativen? Hier ggfs. Nutzen für die heimische Wirtschaft daraus erzielen (Fachkräftemangel?). Integration muss sensibel passieren und beherrschbar sein.
Wirtschaftsförderung: Wie sieht die Organisation aus? Wer ist der verantwortliche Wirtschaftsförderer? Wie hoch ist das Budget?

Übereinstimmend war man der Meinung, Mittelständler müssen zukünftig stärker von der Politik gehört werden, denn der Mittelstand stelle die meisten Arbeitsplätze nicht nur in dieser Region. Es müsste allen Beteiligten klar sein, wenn Unternehmen nicht mehr funktionieren ist die wirtschaftliche Basis erfolgreichen, politischen Handelns nicht mehr gegeben. Die Politik müsse wieder stärker mit Unternehmen ins Gespräch kommen und nicht nur Umverteilung, Mindestlöhne und soziale Aspekte in den Vordergrund der Wahlkampfversprechen stellen.

Weiterhin ist im großen Maße ist das Fehlen eines gut ausgebildeten Nachwuchses für die Unternehmen. Notwendig sei eine andere Form von Bildung als Art ganzheitlicher Ansatz, denn offensichtlich fehle vielen jungen Menschen das Verständnis für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Neben der Rohstoffversorgung werde in Zukunft der Zugang zu hochmotivierten und ausgebildeten Mitarbeitern ein wesentlicher Engpass für wirtschaftliches Handeln sein.

Am Rande wurden dann noch die drohende Einführung einer Vermögenssteuer (Wahlprogramm von Rot / Grün) für die Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe mit katastrophalen Folgen insbesondere für den Mittelstand diskutiert, aber auch das von der derzeitigen Landesregierung geplante Landesvergabegesetz werde viele mittelständische Unternehmen extrem benachteiligen. Die ebenfalls derzeit diskutierte Ausbildungsplatzübernahmegarantie werde ebenfalls dazu führen, dass deutlich weniger ausgebildet wird. Darüber hinaus wäre sie, angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels, auch völlig unnötig.

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