06. 02. 2008
von Ingo Hermes

Wir wollen unseren Weg weitergehen

WILDESHAUSEN - Den neuen Oldenburger Kohlkönig Frank-Walter Steinmeier darf er am 18. Februar in Berlin nicht inthronisieren. Dabei sind seine Qualitäten als Laudator unbestritten, wie Ex- Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke bei der Verleihung des Wildeshauser Wirtschaftspreises 2007 bewies. ‑Für Sie gilt noch: zwei und zwei sind vier  und nicht annähernd fünf , rief Funke dem diesjährigen Preisträger, der Firma Hermes Systeme GmbH, entgegen. Unter starkem Applaus der etwa 240 Gäste bei der Veranstaltung der Mittelstandsvereinigung (MIT) Wildeshausen überreichten Festredner Funke sowie Manfred Wulf und Stefan Iken vom MIT-Vorstand Firmengründer Gerd Hermes, dessen Sohn Ingo und dem zweiten Geschäftsführer Jörg Deitermann die Trophäe.

Stolz teilte er mit, dass es Hermes gelungen sei, nach einem zweijährigen »zermürbenden Bieterwettbewerb« nun einen Großauftrag des Medien-Konzerns Gruner + Jahr zu bekommen. Zudem warnte Hermes vor dem drohenden Fachkräftemangel. Man müsse ausländische Experten ins Land lassen.

Funke lobte in seiner Laudatio die Innovationskraft des Mittelstandes, der in Deutschland drei Viertel aller Arbeitsplätze stelle. Der Verbandsvorsteher des OOWV bedauerte, dass in Deutschland fast jeder den Namen des Ex-DaimlerChrysler-Managers Jürgen Schrempp kenne, nicht aber den des Wirtschaftspreisträgers. »Schrempp war auch erfolgreich – was die Abfindung betrifft«, meinte Funke. Verlässlichkeit und Standorttreue seien dagegen die Tugenden von Hermes Systeme.

Zur Jahreshauptversammlung der MIT hatte Vorstandssprecher Manfred Wulf neben Funke zahlreiche Ehrengäste begrüßt, darunter die Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Bley und Ansgar Focke (beide CDU) und Otto Schaudig aus der P artnerstadt Ansbach. Erstmals dabei war Landrat Frank Eger. Wildeshausen sei eine schöne Stadt, und es mache Sinn, hier zu investieren, sagte Wulf. Auf der politischen Bühne der Kreisstadt dürfe aber »kein Platz für Einzelinteressen« sein. »Es kann nicht sein, dass es drei Ratsherren schaffen, lediglich aus formalen Gründen den Baubeginn beim Krankenhaus Johanneum zu verzögern.« Die UWG bezeichnete der MIT-Sprecher als »personifiziertes sozialistisches Berufsbeamtentum«.

Wulf nannte zehn Punkte, die »auf Wiedervorlageλ liegen, darunter die Organisation der GEG, die Sanierung des Schwimmbads oder die &Raquo;politische Kultur». Zudem mahnte er eine»verlässliche Politik« an, für die die CDU/FDP-Mehrheitsgruppe die Verantwortung übernehmen sollte. Bürgermeister Dr. Kian Shahidi müsse bei der Umsetzung der zehn Projekte klar Farbe bekennen.

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