21. 02. 2009
von Ingo Hermes

Mut, "Energiepark" zu bauen

WILDESHAUSEN - Der Preis geht an...: Kein geringerer als Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler überreichte gestern Abend im Hotel "Gut Altona" den Wirtschaftspreis der Mittelstandsvereinigung (MIT) und der Stadt Wildeshausen an das Kuratorium der Stiftung Johanneum. Den Rahmen der Verleihung bildete die MIT-Generalversammlung.

"Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen Windmühlen". Diese Gleichung durchzog die Laudatio des Ehrengastes. So wäre es der Bau von Windmühlen gewesen, hätte sich das Kuratorium für einen Ausbau des Krankenhauses entschieden: "Die strategische Entscheidung zum vollständigen Umbau zu einem Gesundheitszentrum gleicht jedoch eher dem Bau eines vollständigen Energieparks im Wind des Wandels." Der Preisträger habe sich mutig entschlossen, konsequent das zweite Ziel zu verfolgen - eben nicht für den Bau von Windmühlen. In den vergangenen Jahren seien daher über 17 Millionen Euro in den Aufbau der Infrastruktur investiert worden. Zudem seien die eigenen nicht mehr zeitgemäßen Strukturen auf einen aktuellen und zukunftsfähigen Stand gebracht worden.

Kurz ging der Redner auf die Geschichte des Krankenhauses ein, das auf eine 135-jährige Geschichte zurückblicken könne: "Mit rund 400 Mitarbeitern zählt das Johanneum zu den größten Arbeitgebern in Wildeshausen und im Landkreis." In den unterschiedlichsten Berufsgruppen würden qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze in einer zukunftssicheren Branche zur Verfügung gestellt. "Der überwiegende Teil der Mitarbeiter ist eng mit der Region verbunden."

Immer wieder machte Dr. Rösler deutlich, dass es auch der Mut zu diesem Schritt gewesen sei, der zur Entscheidung beigetragen habe, den Wirtschaftspreis 2008 an das Kuratorium der Stiftung zu vergeben.

Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig sei schließlich das Gesundheitswesen, hier speziell die Krankenhäuser, stets Gegenstand von grundlegenden Reformbestrebungen, die die wirtschaftliche Substanz vieler Krankenhäuser gefährdeten: "Auf diesen Wandel hat sich jeder Krankenhausträger einzustellen, um die Existenz zu sichern und langfristig seinem Versorgungsauftrag nachzukommen." Und die Stiftung habe gut daran getan, sich für diesen Schritt zu entscheiden, habe sich mit Mut für die Zukunft entschieden.

Durch eine visionäre Produktpolitik habe das Kuratorium der Stiftung Johanneum das Haus in den vergangenen acht Jahren von einem Krankenhaus zu einem modernen und attraktiven Gesundheitszentrum mit vielfältigen Angeboten rund um das Thema Gesundheit entwickelt: "Das Alleinstellungsmerkmal als Krankenhaus im Landkreis Oldenburg wurde weiter ausgebaut." Es sei gelungen, praktisch alles unter einem Dach zu integrieren: Ambulantes Praxiszentrum medizinisches Versorgungszentrum sowie Pflegezentrum mit ambulantem Pflegedienst. Hinzu kämen Altenpflegeheim sowie Wohnungen in der Form "Betreutes Wohnen". Zudem sei die Stiftung Träger zweier Kindergärten.

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